Jährlich gibt das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit das Zoonose-Monitoring in Auftrag. Dabei wird die Belastung von Lebensmitteln mit Keimen und Bakterien auf allen Stufen der Lebensmittelkette untersucht. Es geht vor allem um Zoonose-Erreger. Das sind Keime und Bakterien, die vom Tier auf den Menschen übergehen können. Für das Jahr 2019 wurden knapp 6.800 Proben genommen und in den Laboratorien am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unter die Lupe genommen. Der Bereich zeigt, dass Bakterien vor allem in roher Milch, aber auch in verschiedenen Fleisch- und Fischsorten lauern. Und leider waren auch pflanzliche Lebensmittel, wie Petersilie, im Test aufgefallen.
Rohmilch sollte immer abgekocht werden
Immer mehr Menschen schätzen es, Lebensmittel direkt vom Erzeuger zu kaufen. Das gilt auch für Milch. Rohmilch direkt ab Hof wird immer beliebter. Allerdings lauern in der frischen Milch auch Gefahren. Rohmilch ist leider immer wieder mit STEC belastet. STEC steht für Shiga-Toxin-bildende Escheria-coli-Bakterien. Diese können Darmentzündungen hervorrufen, die teils einen schweren Verlauf nehmen. Immerhin waren 5% der Proben mit diesem Keim belastet. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, ältere Menschen, Kinder und Schwangere sollten auf Rohmilch verzichten. Denn für deren Immunsystem können die Entzündungen gefährlich werden. Zudem fanden sich in den untersuchten Proben auch Campylobacter spp, Listerien und ESBL/AmpC-bildende E. coli. Letztere können die Wirksamkeit von Antibiotika herabsetzen. Der Bericht spricht sich nicht generell gegen Milch vom Hof aus, fordert aber dazu auf, diese immer abzukochen.
Keine Unterschiede in der Keimbelastung zwischen konventionellem und ökologischen Schweinefleisch
Neben der Milch nahmen die Forscher auch Schweinefleisch unter die Lupen. Hier fanden die Forscher ebenfalls den nicht unbedenklichen STEC-Erreger und zwar in 7,4% der Schweinehackfleischproben. Bei der Untersuchung auf Salmonellen fielen bei den konventionellen Proben 0,4 % auf, bei der ökologischen Produktion 0,6 %. Zudem waren die Proben auch mit ESBL/AmpC-bildende E. coli (5,7% bzw.4,8%) und E.-coli-Isolate (34% vs. 28%) belastet.
Hähnchenfleisch weiterhin stark mit Campylobacter spp. belastet
Hähnchenfleisch ist seit Jahren stark mit Cmpylobacter spp. belastet. Dieses Bakterium kann beim Menschen starke Durchfallerkrankungen auslösen und gerade für Menschen mit einem schwachen Immunsystem gefährlich werden. Aufgrund der hohen Keimbelastung sollte bei der Verarbeitung von Hähnchenfleisch immer auf besondere Hygiene geachtet werden. Zudem darf Hähnchenfleisch niemals roh verzehrt werden.
Antibiotikaresistente Keime in Fisch und Fleisch
Das Zoonose-Monitoring hat außerdem erneut gezeigt, dass der Antibiotika-Einsatz im Zuchtfischbereich viel zu hoch ist. Wichtig ist es, dass bestimmte Antibiotika, die auch beim Menschen eingesetzt werden, in der Fischzucht nicht mehr verwendet werden. So könnte man das Problem bestehender Resistenzen verhindern.
STEC auch in pflanzlichen Produkten
Die Analyse untersuchte auch pflanzliche Lebensmittel und fand heraus, dass bei Tiefkühl-Petersilie und Tiefkühl-Babyspinat etwa 1% der Proben mit STEC belastet waren. Das ist insofern kritisch, da gerade Petersilie meist roh verzehrt wird. Gründe für die Belastung könnten Dünger oder mit Fäkalien verunreinigtes Wasser sein.
Der vollständige Bericht ist hier abrufbar: www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere Informationen