Es hält sich hartnäckig die Aussage, dass man selbst beim Intervallfasten auf Kalorien achten muss. Denn ohne Kaloriendefizit, keine Abnahme – korrekt?

Kalorienaufnahme wird beim Intervallfasten automatisch reduziert

Intervallfastenstudien, in denen die Teilnehmer unbegrenzt essen können, kommen jedoch zu einem gegenteiligen Ergebnis. Durch eine Verkleinerung des Essenszeitfensters nehmen Probanden automatisch weniger Kalorien zu sich. Ein Grund dafür kann sein, dass Intervallfasten appetitregulierend wirkt. Außerdem fällt es vielen Leuten schwer, in einem kurzen Zeitraum genauso viel zu essen, wie vorher von morgens früh bis abends spät. Das ist der Hauptgrund, warum es mit Intervallfasten so leichtfällt, Gewicht zu verlieren.

In einer Studie haben 19 Teilnehmer mit metabolischem Syndrom (eine Vorstufe von Altersdiabetes) für 12 Wochen in einem täglichen Zeitfenster von 10 Stunden gegessen. Obwohl die Essensmenge nicht begrenzt war, haben sie ihre Kalorienaufnahme um 8,62% reduziert.

In einer weiteren Studie mit Probanden über 65 Jahren, haben die Teilnehmer für 4 Wochen die 16:8 Methode des Intervallfastens befolgt und ohne vorgeschriebene Kalorienrestriktion im Schnitt 2,6 Kg Gewicht verloren.

In einer Studie mit übergewichtigen Probanden (BMI >25) haben die Teilnehmer für 16 Wochen in einem täglichen Zeitraum von 10-12 Stunden gegessen und ihre Kalorienaufnahme freiwillig um circa 20% reduziert und im Durchschnitt 3,27 Kg Gewicht verloren.

Beim Alternate-Day-Fasting, eine Form des Intervallfastens, bei der jeden zweiten Tag komplett gefastet wird, ist dieser Effekt noch ausgeprägter. Oft wird vermutet, dass sich Leute an dem Essenstag überessen würden, um die fehlenden Kalorien wieder wett zu machen. Das ist jedoch nicht der Fall. Sie essen zwar mehr als an einem normalem Tag, der nicht einem Fastentag folgt, aber längst nicht doppelt so viel. In einer Studie, in der Probanden für 8 Wochen Alternate-Day-Fasting befolgt haben, ergab sich ein durchschnittliches tägliches Kaloriendefizit von 1178 kcal! In einer anderen Studie aßen die Probanden freiwillig mit einem Defizit von 37%.

Intervallfasten: Stunden zählen statt Kalorien

All diese Studien bestätigen, dass es beim Intervallfasten automatisch zu einer Reduktion der Kalorienaufnahme kommt, solange das Essenszeitfenster klein genug ist. Je länger die Fastenphase, desto größer der Rückgang der Kalorienaufnahme: Beim Alternate-Day-Fasting werden weniger Kalorien aufgenommen als bei der 16:8 Methode.


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