Alles ist Schwingung

Schwingung und Resonanz sind die bestimmenden Phänomene in unserer Welt. Im Hinduismus nennt man es „Nada Brahma“ – „Die Welt ist Klang, die Welt ist Schwingung“. In der westlichen Welt werden die ablaufenden biologischen, biophysikalischen und biochemischen Prozesse von verschiedenen Wissenschaftsrichtungen auf diesem Feld, z. B. die Chronobiologie, Neurobiologie, Physik erforscht.

Resonanz ist ein grundlegendes physikalisches Phänomen und beschreibt die in Wechselwirkung tretenden und sich überlagernden Schwingungen, die sich verstärken (Harmonie oder gegenseitig abschwächen (Dissonanz) können.Friedrich Cramer, ehemaliger Direktor für experimentelle Medizin am Max-Planck-Institut schreibt in seinem Buch über Resonanztherapie: Resonanz ist das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“.

Alles, von den kleinsten Bausteinen der Materie bis zu den Weiten des Universums – und damit auch Körper und Geist des Menschen, die Gesellschaft und die Beziehungen der Menschen untereinander – alles steht in einer Wechselwirkung, die sich als Resonanz, als aufeinander abgestimmte Schwingung, beschreiben lässt. (Cramer, 1998; Bangert)

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Klänge

Klang ist jedoch mehr als Resonanz. Klang ist auch Musik, Schall, Ton, Oberton und berührt das Innerste. Der Klang der Klangschale ist, im Gegensatz zu einem Instrument, nicht harmonisch und weist keine exakte Obertonreihe auf. Von den meisten Menschen werden die Töne jedoch als sehr harmonisch und beruhigend empfunden.

Die Klänge der Klangschalen werden nicht nur über das Hören (auditiv) wahrgenommen, sondern auch über die Vibration und Reizung (somatosensorisch).

Klangschalen

Der Ursprung der Klangschalen liegt im Osten, vor allem in Japan, China, Thailand und im Himalya-Gebiet. Wahrscheinlich gibt es Klangschalen, seitdem die Menschen begonnen haben, Metall zu verarbeiten. Es wird vermutet, dass sich Klangschalen aus Essgeschirr und Schalen zur Aufbewahrung entwickelt haben, nachdem man ihre Wirkung erkannte. Die klassischen Formen sind Bronzeschalen aus Tibet, Nepal und Indien oder chinesische Tempelglocken. Neben den Metallschalen gibt es auch Klangschalen aus Silikat oder Quarz (Kristallklangschalen).

Was bewirken Klänge im Körper?

Der Körper des Menschen besteht zu 60-70% aus Wasser. Fast alle Lebewesen und Nahrungsmittel bestehen ebenfalls überwiegend aus Wasser. Ebenso ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft hoch. Schwingungen werden über dieses Medium übertragen.Stellen Sie sich einen ruhigen See vor, in den Sie einen Stein werfen. Was passiert? Es bilden sich konzentrische Wellen, die sich über den gesamten See ausbreiten. Ebenso wirken die Klangschalen auf unseren Körper.

Die sanften Schwingungen breiten sich durch die Körperflüssigkeiten, das Gewebe, die Muskeln und Sehnen, die Knochen (Wasseranteil in den Knochen 22%!), das Bindegewebe und Organe aus. Blockaden und Spannungen können somit sanft gelöst werden, Entspannung stellt sich ein.

Noch ein Beispiel:




Klang-Massagen beim Fasten
Klang-Massagen beim Fasten

Unberührter Sand an einem weiten Strand – bald ist er der Witterung ausgesetzt, es bilden sich Verwerfungen, Klümpchen, Löcher, Rinnen, Schmutz sammelt sich an, Unkraut wächst. Vergleichbar geht es unserem Körper, die Verwerfungen sind Stress, Sorgen, Lebenskrisen, einseitige oder mangelnde Bewegung, die Verspannungen und Blockaden verursachen können. Stellen wir eine Klangschale in den Sand oder auf den Körper, bewirken die sanften Vibrationen eine harmonische Konsistenz und bringen Ordnung ins System. (Hess, 2013)

Ablauf einer Klangmassage nach Peter Hess

Die Klangmassage versteht sich in erster Linie als Entspannungsmethode, die bei den meisten Menschen bereits nach der ersten Klangmasse eine tiefe Entspannung bewirkt. Entspannung bezeichnet einen Bewusstseinszustand, der eine bestimmte Art des Erlebens ausdrückt. Merkmale dafür sind z. B. Wahrnehmung,

Selbstbewusstsein, Wachheit, Handlungsfähigkeit und Intentionalität. Entspannung wird auch als ein Zustand zwischen Wachheit und Schlaf bezeichnet, so wie in der Meditation bekannt.

Klangmassage zur Unterstützung der Ausleitung beim Fasten
Klangmassage zur Unterstützung der Ausleitung beim Fasten

 

Die Klangmassage ist eine neue, eher westliche Methode, die Klangschalen einzusetzen. Hier überlagern und ergänzen sich die Vorteile aus Resonanz und Schwingung auf der einen, sowie Wahrnehmung des Klangs zur Meditation auf der anderen Seite. In der Klangmasse werden sowohl die physiologischen als auch die psychologischen Rezeptoren berührt. (Hess, 2013)

Einen strikt festgelegten Ablauf gibt es nicht. Die Praktizierenden der Peter Hess Klangmassagen halten sich jedoch an ein Grundgerüst, das vielfältige Ausformungen und Erweiterungen erlaubt.

Basis-Klangmassage

Der Klient/die Klientin liegt in lockerer Bekleidung zunächst auf dem Bauch. Zum Beginn werden die Fußreflexzonen in Schwingung gebracht, indem die Klangschalen an die Füße
gesetzt werden. Danach wird die Beckenschale auf drei Positionen auf den Rücken platziert, dann die Herzschale zusätzlich abwechselnd auf die Schulterbereiche. Etwa zur Mitte der Behandlungszeit wird die Seite gewechselt und die Position auf dem Rücken eingenommen. Nun beginnt die Massage auf der Vorderseite, dem Bauch, der Brust und auf den Händen. Der gesamte Körper wird somit in Schwingung gebracht und ein Gefühl der Ruhe und Entspannung kann sich ausbreiten.

 




Literatur/Quellenverzeichnis

Bangert, Kurt, Gott als Resonanz, https://www.kurtbangert.de/_downloads/allgemein/2_8_Gott_als_Resonanz.pdf
Cramer, Friedrich, Symphonie des Lebendigen. Versuch einer allgemeinen Resonanztherapie, 1998
Hess, Peter, Koller, Christiana M., Skript zur Ausbildung in der Peter-Hess-Klangmassage, Uenzen, 2013

Fotos: Peter Hess, www.fotolia.com